Mein zweiter Erzählband erschien 2003 bei Kiepenheuer & Witsch. Hier arbeite ich das erste mal bewusst mit einer Spannungsdramaturgie.
Abgründe lauern im Alltäglichen, kaum zu sehen, aber deutlich zu spüren. In den Erzählungen bewegen sich die Figuren auf dem unsicheren Boden des Bekannten, doch der ist dünn und kann brechen. Sie alle - die allein erziehende Mutter, der jüngere Ehemann, das stille Kind - geraten ins Rutschen, zunächst kaum merklich, dann in wachsender Geschwindigkeit, bis sie aus dem Leben fallen. Da ist Lena, ein unauffälliges Mädchen, das eines Nachts heimlich in den schimmligen Keller des Nachbarhauses zieht, nicht mehr schläft und nur noch von Insekten spricht. Da ist ein Ehepaar, das, in einer Waldhütte eingeschneit, monatelang ohne Aussicht auf Rettung ausharrt und langsam die Nerven verliert. Elf Geschichten, die für Beunruhigung sorgen
»Schluss mit der Spielzimmerbehaglichkeit: Antje Wagner zeigt, dass die Monster nicht unter dem Bett sind, sondern längst in unseren Köpfen«, Sebastian Domsch, taz
"Auf hohem sprachlichen Niveau entführt Antje Wagner in die Normalität und ein gutes Stück darüber hinaus. Viele der 11 Geschichten gehen förmlich unter die Haut, da die Autorin es meisterhaft versteht, aus Alltagssituationen ganz langsam und allmählich auszubrechen. Dabei sind die Geschichten oftmals nichts für schwache Gemüter, da sehr deutlich wird, wie fließend die Grenzen sind." Lesarion