500 AutorInnen und IllustratorInnen sind für eine Änderung der Vergaberichtlinien des Deutschen Jugendliteraturpreises

In einem Offenen Brief an Frau Dr. Kristina Schröder machen 500 AutorInnen und IllustratorInnen deutlich, dass sie sich eine Änderung der 57 Jahre alten Vergaberichtlinien des Deutschen Jugendliteraturpreises wünschen. 

 

Anders als in der polemischen Berichterstattung über die Initiative behauptet, wünschen die KünstlerInnen keinen Wegfall internationaler Titel (!), sondern plädieren lediglich dafür, dass es zukünftig zwei Kategorien gibt: eine für deutschsprachige Originale und eine für Übersetzungen. Somit würden (erstmals) zumindest (!) gleiche Wettbewerbsbedingungen in beiden Sparten herrschen, und deutschsprachige Originalwerke würden seit 57 Jahren (erstmals) chancengleich behandelt.

 

Den Offenen Brief unterzeichnet haben u.a. namhafte AutorInnen (und z.T. Jugendliteraturpreisträger/innen selbst) wie z.B. Klaus Kordon, Paul Maar, Ursula Poznanski, Milena Baisch, Antonia Michaelis, Rafik Schami, Anja Tuckermann, Dietlof Reiche, Antje von Stemm, Finn-Ole-Heinrich, Iny Lorentz u.v.m.

 

Es ist nicht das Privatanliegen einer einzelnen Frau, wie es Tilman Spreckelsen in seinem FAZ-Artikel suggeriert und damit Initiative kleinredet. Es ist der gemeinsame Brief von sehr vielen KünstlerInnen. Bleibt zu fragen, ob der Artikel in demselben Grundton verfasst wäre, wäre die Adresse fürs Ministerium im Briefkopf nicht meine, sondern Klaus Kordons. Was durchaus so sein könnte. Klaus Kordon ist ebenfalls Unterstützer der Kampagne. Genau wie Salah Naoura oder Imre Török, der Vorsitzende des Verbands Deutscher Schrifteller. 

 

Weiterhin ließe *ich* "offen, ob ein Autor nicht glücklicher sei, wenn er sich mit seinem Buch gegen die gesamte Konkurrenz auf dem Markt durchgesetzt hat. Statt nur gegen seine deutschen Kollegen", behauptet Spreckelsens Artikel. 

Nun ja, von einem "Offenlassen" kann man nicht reden, wenn 500 AutorInnen und IllustratorInnen eine klare Antwort geben.

 

Der Artikel hat keins der Argumente der Initiative entkräftet - im Gegenteil. Dass ein deutschsprachiges Buch bereits ein Jahr alt sein kann (Anmerkung: aber auch viel jünger), entkräftet nicht, dass internationale Titel im Gegensatz dazu bereits viele Jahre alt sein können und sich schon in ihrem und anderen Ländern etabliert haben können ...

 

Wann setzen sich die Journalisten mit uns und unseren Argumenten auseinander? Was soll diese Art und Weise, Argumente zu übergehen oder als "Privatproblem" kleinzureden?

 

Wer den FAZ-Artikel kommentieren möchte: hier

 

In einem Interview der Initiative mit dem "Buchreport" wird das Anliegen der 500 KünstlerInnen noch mal kurz und deutlich formuliert: hier.

 

Auf der Website der Initiative finden sich neben dem Offenen Brief die Unterschriftenliste und Statements (u.a. von Michael Wildenhain, Rafik Schami, Vanessa Walder, Lisa-Marie Dickreiter, Titus Müller u.a.) zur der polemischen Berichterstattung über die Initiative: hier

 

Die Unterschriftenliste und die Statements auf der Website werden täglich aktualisiert und erweitert.

 

 

 

 

(c) Uwe Schwarze
(c) Uwe Schwarze